Mit kaltem Motor auf die Bahn...

Allgemeines und Neuigkeiten zum Octavia I
TDI-Schrauber
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Registriert: 4. März 2004 13:37

Beitrag von TDI-Schrauber »

Hallo!
Pitjes1 hat geschrieben: Zu der Äusserung hätte ich gerne mal
Informationen von Fachleuten, sprich KFZ-Mechanikern i.D. :evil:
Dann wäre also das ewig propagierte "dreh-den-Motor-nicht-so-hoch-wenn-er-noch-kalt-ist" reiner Faig?! :motz:
Bitte sehr!

Generell gelten die "altbekannten" Vorgehensweisen immer noch.
Zwar hat sich insbesondere auf dem Schmierstoffsektor enorm viel getan, aber letztendlich besteht ein Motor immer noch aus den gleichen verschiedenen Werkstoffen wie vor 50 Jahren.

Da wären z.b. Stahl (z.B. Kurbelwelle, Pleuel, Kolbenbolzen), Gusseisen (Motorblock, Anbauteile), Aluminium und -legierungen (Zylinderkopf, Kolben).
Wer in Physik aufgepasst hat wird sofort bemerken, dass diese Materialien unterschiedliche Wärmeausdehungskoeffizienten besitzen.
Die Komponenten werden so gefertigt, das sie im betriebswarmen Motor optimale Spiele und Passungen haben. So sind z.B. die Kolben in kaltem Zustand leicht Oval (von oben gesehen) und haben am Feuersteg einen kleineren Durchmesser. Ähnliches gilt für Lager etc.

Zudem kämpft ein kalter Motor mit anderen physikalischen Gegebenheiten. So schlägt sich z.B. ein Teil des Kraftstoffes an den kalten Zylinderwänden nieder und verdünnt dort den Schmierfilm, der durch das kalte Öl sowieso beeinträchtigt ist.
Ausserdem ist die Erwärmung des Motores ungleichmässig, da die Gaskanäle im Zylinderkopf liegen und dort zunächst die grösste Erwärmung stattfindet.
Bei DI-Dieseln verlagert sich ein Teil der Verbrennungswärme in die Kolbenmulde und sorgt für eine unverhältnissmässig schnelle Erwärmung des Kolbens.

Moderne Fertigungsmethoden sowie die Weiterentwicklung von Gemischbildung / Einspritzung und die oben schon angesprochenen Fortschritte in der Schmierstofftechnik und der Tribologie führen dazu, dass Motoren heutzutage ausserordentlich robust sind. Wir haben nicht wenige Fahrzeuge im Fuhrpark die in keinster Weise geschont werden. Die Motoren zeigen bisher nur erhöhten Ölverbrauch.

Es gilt also immer noch die Devise "schonend Warmfahren". Aber nicht Kaputtschonen. Wer seinen TDI krampfhaft unter 1800 U/min hält fördert eher dessen Verrussung, aber sicher nicht zügiges Erreichen der Betriebstemperatur.
Wenn man also 500m nach Motorstart auf die BAB muss: Beschleunigungsstreifen aussnutzen um nicht mit Vollgas beschleunigen zu müssen und die ersten Minuten eben etwas mit Hirn fahren. 130 km/h sind allemal drin.

BYE
TDI-Schrauber
Pitjes1
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Beitrag von Pitjes1 »

TDI-Schrauber hat geschrieben:Hallo!
Pitjes1 hat geschrieben: Zu der Äusserung hätte ich gerne mal
Informationen von Fachleuten, sprich KFZ-Mechanikern i.D. :evil:
Dann wäre also das ewig propagierte "dreh-den-Motor-nicht-so-hoch-wenn-er-noch-kalt-ist" reiner Faig?! :motz:
Bitte sehr!

Generell gelten die "altbekannten" Vorgehensweisen immer noch.
Zwar hat sich insbesondere auf dem Schmierstoffsektor enorm viel getan, aber letztendlich besteht ein Motor immer noch aus den gleichen verschiedenen Werkstoffen wie vor 50 Jahren.

Da wären z.b. Stahl (z.B. Kurbelwelle, Pleuel, Kolbenbolzen), Gusseisen (Motorblock, Anbauteile), Aluminium und -legierungen (Zylinderkopf, Kolben).
Wer in Physik aufgepasst hat wird sofort bemerken, dass diese Materialien unterschiedliche Wärmeausdehungskoeffizienten besitzen.
Die Komponenten werden so gefertigt, das sie im betriebswarmen Motor optimale Spiele und Passungen haben. So sind z.B. die Kolben in kaltem Zustand leicht Oval (von oben gesehen) und haben am Feuersteg einen kleineren Durchmesser. Ähnliches gilt für Lager etc.

Zudem kämpft ein kalter Motor mit anderen physikalischen Gegebenheiten. So schlägt sich z.B. ein Teil des Kraftstoffes an den kalten Zylinderwänden nieder und verdünnt dort den Schmierfilm, der durch das kalte Öl sowieso beeinträchtigt ist.
Ausserdem ist die Erwärmung des Motores ungleichmässig, da die Gaskanäle im Zylinderkopf liegen und dort zunächst die grösste Erwärmung stattfindet.
Bei DI-Dieseln verlagert sich ein Teil der Verbrennungswärme in die Kolbenmulde und sorgt für eine unverhältnissmässig schnelle Erwärmung des Kolbens.

Moderne Fertigungsmethoden sowie die Weiterentwicklung von Gemischbildung / Einspritzung und die oben schon angesprochenen Fortschritte in der Schmierstofftechnik und der Tribologie führen dazu, dass Motoren heutzutage ausserordentlich robust sind. Wir haben nicht wenige Fahrzeuge im Fuhrpark die in keinster Weise geschont werden. Die Motoren zeigen bisher nur erhöhten Ölverbrauch.

Es gilt also immer noch die Devise "schonend Warmfahren". Aber nicht Kaputtschonen. Wer seinen TDI krampfhaft unter 1800 U/min hält fördert eher dessen Verrussung, aber sicher nicht zügiges Erreichen der Betriebstemperatur.
Wenn man also 500m nach Motorstart auf die BAB muss: Beschleunigungsstreifen aussnutzen um nicht mit Vollgas beschleunigen zu müssen und die ersten Minuten eben etwas mit Hirn fahren. 130 km/h sind allemal drin.

BYE
TDI-Schrauber
Klasse Beitrag, TDI-Schrauber! :D
Danke für die Mühe, nun wissen wir alle Bescheid! :D
Octavia I Combi Tour, TDI 110PS, Climatronic, ESP, Tempomat, Sitzheizung, Lederlenkrad, MAL, Maxi Dot, Symphonie-CD, EZ: 02.2005
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