Nie wieder was anderes außer VW/Skoda
Verfasst: 7. Dezember 2009 19:32
Auch wenn jetzt einige eine hämisches "selber schuld" denken oder posten, den Erfahrungsbericht hier muss ich dann doch mal loswerden:
Mein Vergleich hier findet ziwschen einem neuen Fiesta TDCi (7 Monate und gut 9000 km alt, Titanium mit Superdupermufu-Ausstattung, Hauspreis gut 19000 Euro und IMHO mit genialem Design) und einem Octavia I TDI (zum Schluss 8 Jahre und 145000 km alt, L&K mit Superdupermufu-Ausstattung, Hauspreis damals ca. 45000 DM - macht also etwa 22500 Euro). Eins vorneweg: der werksneue Fiesta kann gegen den alten Octavia nicht anstinken.
Die Verarbeitung:
Der Octavia hatte zeitlebens einen Mangel: Irgend etwas im Dach war lose, vermutlich das Kabel zur Dachantenne. Das hat sich dann immer mal in einem leisen Klappern auf sehr rauhem Untergrund (wie z.B. Kopfsteinpflaster) geäußert. Ansonsten gab es nix zu meckern, die Spaltmaße waren OK und haben keine sichtbaren Unterschiede aufgewiesen.
Beim Fiesta sieht es schon anders aus:
- an diversen Stellen sind die Spaltmaße zwischen linker und rechter Seite sichtbar unterschiedlich (die Betonung liegt auf "sichtbar", ich bin da nirgends mit der Schiebelehre rangegangen), auch gibt es Stellen, an denen die Plaste der Stoßstange sichtbar über das Blech hinaussteht
- das Blech der hinteren linken Tür ist (bei Sonnenschein sichtbar) verzogen
- am Armaturenbrett steht auf der Fahrerseite vorne links ein Stück Plaste um ca. 1 cm ab
- die Einlagen in der Dachreling sehen aus, als kämen sie von einer Rolle und werden von einem Arbeiter mit der Schere erst abgeschnitten und dann eingeklebt: so ähnlich war das beim Trabant auch
- sowohl Fahrer als auch Beifahrersitz wackeln jetzt schon, sie haben in Fahrtrichtung ein Spiel, das sich jedes mal in einem kleinen aber deutlich spürbaren Ruck äußert
- die Sitzheizung funktioniert nicht vernünftig, sie heizt für ca. 3 Minuten, geht dann für 20-30 Minuten aus um anschließend wieder für 3 Minuten zu Heizen (der Fordhändler zuckt die Schultern und weiß nicht, ob das so sein soll, der Ford-Support wimmelt mich ab und verweist auf den Händler)
- die Elektronik/Software ist lausig, Sony-Ericsson-Handys funktionieren mit Bluetooth fast gar nicht, ab und zu gibt es mal Abstürze, bei denen entweder das Radio schweigt oder (wesentlich seltener) das Auto auf den Startknopf nicht reagiert (der Vollständigkeit halber: diese Features hatte der Octavia auf Grund seines Alters noch nicht); der USB-Anscluss, mit dem man MP3s von einem Stick abspielen kann wäre prinzipiell eine geniale Idee - wenn der Klang der so wiedergegebenen MP3s nicht grottenschlecht wäre (komplett bassarm)
- die Klimaanlage (nicht Aircondition!) ist mangelhaft: im Sommer hat man trotzdem entweder das Gefühl, kalt angeblasen zu werden oder zu schwitzen, im Winter dreht das Gebläse selbst bei eiskaltem Motor schon auf Stufe 4-5 hoch und versucht mit Kaltluft den Innenraum aufzuheizen
- der Regensensor funktioniert nach nicht erkennbaren Regeln: manchmal kann man den Intervall bei nasser Scheibe hochdrehen wie man will, das führt nicht dazu, dass schneller/häufiger gewischt wird - dafür wischt er dann aber auch mal wieder trotz komplett tropfenfreier Scheibe dauerhaft, ein runterdrehen des Intervalls bringt da gar nix (Regensensor hatte der Octavia auch, Mängel hatte der keine)
- das Handschuhfach ist schlicht eine Fehlkonstruktion: da befindet sich in Höhe des Schienbeins des Beifahrers ein Knick, von dem ich befürchte, dass er schon bei leichteren Unfällen ein Kräftemessen mit dem Schienbeinknochen unternimmt (diverse Blaue Flecken auf Grund von Notbremsungen hat er bereits erfolgreich verursacht)
- das dunkelrote Armaturenbrett sieht zwar sehr schön aus, ist im Sommer aber icht ungefährlich: es spiegelt so stark in der Frontscheibe, dass die Sicht nennenswert eingeschränkt ist
Der Motor
Beim Octavia eine Rakete: die 110 PS waren auch im unteren Drehzalbereich so drehmomentstark, dass man echt dazu verleitet werden konnte, zum überholen in einen höheren Gang zu schalten. Einziger Mangel: der erste Gang wollte manchmal nicht reingehen, man musste den 2. einlegen und dann zurück in den ersten gehen.
Beim Fiesta: zwar "nur" 90 PS, aber dafür ist das Auto auch ein paar hundert kg leichter. Leider fühlt sich der Motor doch ziemlich müde an. Hier hätte ich auf Grund des Gewichtsvorteils mehr erwartet. Die Schaltung: hier klemmt der Rückwärtsgang manchmal. Leider ist per Gefühl nicht feststellbar, dass er eben nicht ganz drin ist - man hört es dann aber. Und anschließend geht der Ganghebel auch noch die fehlenden 5 mm nach hinten.
Der Verbrauch
Das ist meiner Meinung nach das größte Trauerspiel. Hier verbraucht der Octavia mit 20 PS und ein paar hundert Kilogramm Gewicht mehr in etwa das gleiche wie der Fiesta! Die gefahrenen Strecken sind bei beiden Autos dabei identisch (rein Informativ: es sind bei meinen Strecken bei beiden Autos ca. 5.6 l).
Fazit: Wer einmal ein Auto aus dem VW-Konzern besessen hat und damit zu frieden war sollte sich besser nie im Leben einen Ford kaufen. Insbesondere wenn man sich den doch recht geringen Preisunterschied ansieht (der Octavia ist ein riesen Schlachtschiff mit einem Kofferraum, in den man vorwärts hinein fallen kann), so ist das, was Ford hier abliefert, eher ein Trauerspiel.
Was ich persönlich nicht einschätzen kann, ist, inwieweit mein Fiesta ein Montagsauto ist - die Mängel an der Verarbeitung und der Elektronik lassen allerdings vermuten, dass es sich hier nicht um eine Ausnahme handelt. Was ich allerdings einschätzen kann ist, dass der Octavia keine Ausnahme war: der Octavia davor war ähnlich und der Golf davor ebenfalls von vergleichbar guter Qualität.
Mein Vergleich hier findet ziwschen einem neuen Fiesta TDCi (7 Monate und gut 9000 km alt, Titanium mit Superdupermufu-Ausstattung, Hauspreis gut 19000 Euro und IMHO mit genialem Design) und einem Octavia I TDI (zum Schluss 8 Jahre und 145000 km alt, L&K mit Superdupermufu-Ausstattung, Hauspreis damals ca. 45000 DM - macht also etwa 22500 Euro). Eins vorneweg: der werksneue Fiesta kann gegen den alten Octavia nicht anstinken.
Die Verarbeitung:
Der Octavia hatte zeitlebens einen Mangel: Irgend etwas im Dach war lose, vermutlich das Kabel zur Dachantenne. Das hat sich dann immer mal in einem leisen Klappern auf sehr rauhem Untergrund (wie z.B. Kopfsteinpflaster) geäußert. Ansonsten gab es nix zu meckern, die Spaltmaße waren OK und haben keine sichtbaren Unterschiede aufgewiesen.
Beim Fiesta sieht es schon anders aus:
- an diversen Stellen sind die Spaltmaße zwischen linker und rechter Seite sichtbar unterschiedlich (die Betonung liegt auf "sichtbar", ich bin da nirgends mit der Schiebelehre rangegangen), auch gibt es Stellen, an denen die Plaste der Stoßstange sichtbar über das Blech hinaussteht
- das Blech der hinteren linken Tür ist (bei Sonnenschein sichtbar) verzogen
- am Armaturenbrett steht auf der Fahrerseite vorne links ein Stück Plaste um ca. 1 cm ab
- die Einlagen in der Dachreling sehen aus, als kämen sie von einer Rolle und werden von einem Arbeiter mit der Schere erst abgeschnitten und dann eingeklebt: so ähnlich war das beim Trabant auch
- sowohl Fahrer als auch Beifahrersitz wackeln jetzt schon, sie haben in Fahrtrichtung ein Spiel, das sich jedes mal in einem kleinen aber deutlich spürbaren Ruck äußert
- die Sitzheizung funktioniert nicht vernünftig, sie heizt für ca. 3 Minuten, geht dann für 20-30 Minuten aus um anschließend wieder für 3 Minuten zu Heizen (der Fordhändler zuckt die Schultern und weiß nicht, ob das so sein soll, der Ford-Support wimmelt mich ab und verweist auf den Händler)
- die Elektronik/Software ist lausig, Sony-Ericsson-Handys funktionieren mit Bluetooth fast gar nicht, ab und zu gibt es mal Abstürze, bei denen entweder das Radio schweigt oder (wesentlich seltener) das Auto auf den Startknopf nicht reagiert (der Vollständigkeit halber: diese Features hatte der Octavia auf Grund seines Alters noch nicht); der USB-Anscluss, mit dem man MP3s von einem Stick abspielen kann wäre prinzipiell eine geniale Idee - wenn der Klang der so wiedergegebenen MP3s nicht grottenschlecht wäre (komplett bassarm)
- die Klimaanlage (nicht Aircondition!) ist mangelhaft: im Sommer hat man trotzdem entweder das Gefühl, kalt angeblasen zu werden oder zu schwitzen, im Winter dreht das Gebläse selbst bei eiskaltem Motor schon auf Stufe 4-5 hoch und versucht mit Kaltluft den Innenraum aufzuheizen
- der Regensensor funktioniert nach nicht erkennbaren Regeln: manchmal kann man den Intervall bei nasser Scheibe hochdrehen wie man will, das führt nicht dazu, dass schneller/häufiger gewischt wird - dafür wischt er dann aber auch mal wieder trotz komplett tropfenfreier Scheibe dauerhaft, ein runterdrehen des Intervalls bringt da gar nix (Regensensor hatte der Octavia auch, Mängel hatte der keine)
- das Handschuhfach ist schlicht eine Fehlkonstruktion: da befindet sich in Höhe des Schienbeins des Beifahrers ein Knick, von dem ich befürchte, dass er schon bei leichteren Unfällen ein Kräftemessen mit dem Schienbeinknochen unternimmt (diverse Blaue Flecken auf Grund von Notbremsungen hat er bereits erfolgreich verursacht)
- das dunkelrote Armaturenbrett sieht zwar sehr schön aus, ist im Sommer aber icht ungefährlich: es spiegelt so stark in der Frontscheibe, dass die Sicht nennenswert eingeschränkt ist
Der Motor
Beim Octavia eine Rakete: die 110 PS waren auch im unteren Drehzalbereich so drehmomentstark, dass man echt dazu verleitet werden konnte, zum überholen in einen höheren Gang zu schalten. Einziger Mangel: der erste Gang wollte manchmal nicht reingehen, man musste den 2. einlegen und dann zurück in den ersten gehen.
Beim Fiesta: zwar "nur" 90 PS, aber dafür ist das Auto auch ein paar hundert kg leichter. Leider fühlt sich der Motor doch ziemlich müde an. Hier hätte ich auf Grund des Gewichtsvorteils mehr erwartet. Die Schaltung: hier klemmt der Rückwärtsgang manchmal. Leider ist per Gefühl nicht feststellbar, dass er eben nicht ganz drin ist - man hört es dann aber. Und anschließend geht der Ganghebel auch noch die fehlenden 5 mm nach hinten.
Der Verbrauch
Das ist meiner Meinung nach das größte Trauerspiel. Hier verbraucht der Octavia mit 20 PS und ein paar hundert Kilogramm Gewicht mehr in etwa das gleiche wie der Fiesta! Die gefahrenen Strecken sind bei beiden Autos dabei identisch (rein Informativ: es sind bei meinen Strecken bei beiden Autos ca. 5.6 l).
Fazit: Wer einmal ein Auto aus dem VW-Konzern besessen hat und damit zu frieden war sollte sich besser nie im Leben einen Ford kaufen. Insbesondere wenn man sich den doch recht geringen Preisunterschied ansieht (der Octavia ist ein riesen Schlachtschiff mit einem Kofferraum, in den man vorwärts hinein fallen kann), so ist das, was Ford hier abliefert, eher ein Trauerspiel.
Was ich persönlich nicht einschätzen kann, ist, inwieweit mein Fiesta ein Montagsauto ist - die Mängel an der Verarbeitung und der Elektronik lassen allerdings vermuten, dass es sich hier nicht um eine Ausnahme handelt. Was ich allerdings einschätzen kann ist, dass der Octavia keine Ausnahme war: der Octavia davor war ähnlich und der Golf davor ebenfalls von vergleichbar guter Qualität.