Powerkabel

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frog_didi
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Powerkabel

Beitrag von frog_didi »

Hallo,

ich habe kürzlich Powerkabel gekauft. Heute fiel mir auf, dass auf dem mir als 15 qmm verkauften Kabel 35 qmm draufsteht. Bei ACR hatten die kein 20 qmm mehr, da habe ich dann das vermeintliche 15 qmm genommen. Der Verkäufer sagte, dass es versilbert sei und erheblich besser leiten würde.

Das Kabel ist aber dünner als ein normales kupferfarbenes 20 qmm.

Kann das sein?

Gruss
Dietmar
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Sigma
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Beitrag von Sigma »

Hi,

wie soll denn ein dünneres Kabel einen höheren Querschnitt haben?
Eine bessere Leitfähigkeit ist natürlich möglich, denn die ist materialabhängig. Ich denke mal, daß das hier zum Ausdruck gebracht werden soll.

Der Querschnitt bei Rundkabeln sollte etwa sein:

35 mm²: 3,3 mm Durchmesser
20 mm²: 2,5 mm Durchmesser
15 mm²: 2,2 mm Durchmesser

natürlich ohne die Isolierung ;)

Tschau,

Sigma
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SektorX
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Beitrag von SektorX »

Also ich will ja nix sagen, aber nach Adam Riese und Schürmanns Rechenbuch:

35mm² = 11,15mm Ø
20mm² = 6,37mm Ø
15mm² = 4,78mm Ø
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Sigma
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Beitrag von Sigma »

Hi,

Du hast das Wurzelziehen und das Multiplizieren mit 2. vergessen, ich nur Letzteres, die Formel lautet schließlich A=pi r²

ergo:

35 mm²: 6,7 mm Durchmesser
20 mm²: 5 mm Durchmesser
15 mm²: 4,4 mm Durchmesser

Tschau,

Sigma
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SektorX
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Beitrag von SektorX »

Sorry stimmt, habe da was vertauscht. :oops:
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frog_didi
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Beitrag von frog_didi »

Mit dem Querschnitt war mir klar. Je mehr qmm je dicker das Kabel.

Stutzig wurde ich halt nur das da 35 qmm draufstand (ACR Zealum versilbert) und es ihat definitiv nur 15 qmm Stärke. Im Conrad-Katalog habe ich gefunden, dass ein versilbertes Kabel im Gegensatz zum normalen OFC mehr Strom leiten kann (140 anstatt 100 A bei 20 qmm)

Vielleicht ist da was schief gelaufen bei der Produktion.

Dank und Grüsse
Dietmar
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Richi Rich
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Beitrag von Richi Rich »

Jetzt fangen die bei der Stärke der Kabels auch schon zu schwindeln an, dat gibbet doch nicht. Erst die Verstärker usw. und jetzt auch noch die Kabels :o
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Ivan
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Beitrag von Ivan »

Im Conrad-Katalog habe ich gefunden, dass ein versilbertes Kabel im Gegensatz zum normalen OFC mehr Strom leiten kann (140 anstatt 100 A bei 20 qmm)
Na was es nicht alles gibt... Erschreckend!!!
a) auch ein 5qmm Kabel kann 140 A leiten. Ich verwende sogar 3,5qmm fuer Stroeme um 200A absolut problemlos - allerdings im Modellauto und in der Laenge von etwa 10cm.
Kabel werden mit spezifischem el. Widerstand pro Meter angegeben (der natuerlich mit wachsendem Quaerschnitt senkt). Der fliessende Strom hat an dem el. Widerstand die Folge des Spannungsverlustes und daraus folglich auch Leisstungsverlustes - der sich in Form von Waerme aeussert.
Es kann sein sein, dass dein Kabel nicht aus einer normaler Rolle kommt, sondern als eine "Vorbereitung" mit absgeschnittener Laenge fuer dein Auto teuer verkauft worden ist. Da kann vereinfacht an der Verpackung stehen, dass er "fuer Anwendungen bis 140A geeignet ist". Na ja - das aendert sich natuerlich schon wenn du den Kabel kuerzen wirst...
b) der spezifische el. Widerstand des Kabel haengt von dem Durchschnitt und von angewendetem Material ab. Man muesse die Werte des Silbers und des Kupfers vergleichen und dann feststellen in wie weit die "Versilberung" auch wirklich 5qmm ersetzen kann.
Was heisst aber versilbert? Im bestem Fall bedeutet es, dass die einzelnen Kupferfaden in dem Kabel versilbert sind. Vom Querschnitt des Kabels wird es trotzdem nur ein Bruchteil sein - sagen wir megamegamegaoptimistisch 15%.
Na gut: Aluminium: 0.028 (ohm*(qmm/m)), Gold 0.022, Kupfer 0.017, Silber 0.016
Selbst wenn der Kabel ganz aus Silber waere (was er nicht ist), haette er spezifischen el. Widerstand pro Meter 0.0010666Ohm gegenueber einem 20qmm aus Kupfer mit 0.00085Ohm.
Wenn also komplett aus Silber gemachter 15qmm Kabel hoheren Widerstand hat als ein 20qmm Kupferkabel, kannst Du dir denken, dass die "Versilberung" kaum was an dem aendert, dass du einen 15qmm Kabel gekauft hast.
Stutzig wurde ich halt nur das da 35 qmm draufstand (ACR Zealum versilbert) und es ihat definitiv nur 15 qmm Stärke.
Das wuerde mich nicht stuetzig machen, das waere fuer mich ein eindeutiger Beweiss fuer Schlamperei bei Produktion des Kabels. Wenn er falschen Andruck hat, kann er vielleicht auch "unversilbert" sein...
Lasst euch von den "Spezialisten" nicht alles eindrehen. Physik kann man nicht biegen, wie gerne man es auch mit den Zaubermitteln machen wuerde.
Wer will kann selber nachrechnen.:
http://www.formel-sammlung.de/formel-Sp ... 5-158.html
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schrotty
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Beitrag von schrotty »

@Ivan :
Ich kann deine Ausführungen nur voll unterstützen.

Zum Thema Oberflächenveredelung bei Kabeln und Litzen:
So lange es sich um die Versorgungskabel, also Plus und Masseleitung handelt, ist dieses versilbern oder vergolden technisch gesehen Schwachsinn und hilft nur der Optik.
Ganz anders sieht es aus, wenn solche Kabel für Wechslstrom oder HF genutzt werden, dann kommt es zum sogenannten "Skineffekt", der aber bei Gleichstrom nicht auftritt!
Hier die technische Definition:

Skineffekt
Der Skineffekt (auch Hauteffekt oder Stromverdrängung) ist die besondere Erscheinung in von Wechselstrom durchflossenen elektrischen Leitungen, dass im Inneren eines Leiters die Stromdichte niedriger ist als an der Oberfläche (bzw. Haut) des Leiters.

Ursache
Innerhalb von elektrischen Leitungen baut sich durch den Stromfluss genauso ein Magnetfeld auf, wie es um den Leiter herum geschieht. Bei Gleichstrom in einem Leiter ist die Stromdichte im Querschnitt überall gleich.

Anders bei Wechselstrom: Bei wechselnder Größe oder Polarität des Stromflusses verändert sich das Magnetfeld und erzeugt nicht nur außen, sondern auch im Inneren des Leiters Wirbelströme, die dem Erzeugerstrom entgegengerichtet sind und diesen in der Mittelachse des Leiters abschwächen. Das dem Strom umgebende Magnetfeld wirkt sich so aus, das die Elektronen in der Mitte des Leiters von mehr Feldlinien umschlossen werden, als die Elektronen weiter außen. Bei Wechselstrom induziert das wechselnde Magnetfeld im Inneren des Leiters eine höhere Gegenspannung als am Rand.

In der Leitungsmitte ist die Gegenspannung am größten, was zur Stromverdrängung führt. Dies führt zu einer Verkleinerung des wirksamen Leiterquerschnitts. Der Wirkwiderstand vergrößert sich. Übrig bleibt dann nur ein Stromfluss in der äußeren Haut (engl. Skin) des Leiters. Je höher die Frequenz ist, desto stärker ist dieser Skineffekt ausgeprägt und verkleinert den effektiv nutzbaren Leitungsquerschnitt.

Abhilfe
Um den Skineffekt so klein wie möglich zu halten, werden in der Hochfrequenztechnik Leitungen mit möglichst großer Oberfläche, beispielsweise in Form voluminöser dünnwandiger Schlauchrohre, eingesetzt.

Leitungen werden aus verflochtenen Einzeldrähten hergestellt (Litze), Kupferdrähte für HF-Anwendungen mit Silber überzogen und Hochspannungsleitungen haben die Tragseile innen und die Leitungsseile außen.

Also geh zu deinem Haus und Hofelektriker, der verkauft dir die 16 mm² Kabel zu nem Bruchteil dessen, was die Autosoundhöker haben wollen und die Qualität ist um keinen Deut schlechter !
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Drehmoment statt Spoiler!
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